Aus allem, was nicht fürs Recycling geeignet ist, holt REMONDIS trotzdem das Beste heraus. Denn Abfall steckt voller Energie, die man nutzbar machen kann. Zum Beispiel durch umweltschonendes Verbrennen in einer Wirbelbettfeuerung (WbF).
Substitution fossiler Brennstoffe gleich positive Klimabilanz – ein großer Vorteil der WbF
Wie vieles im Lippewerk hat auch die Wirbelbettfeuerung (WbF) eine besondere Historie. Mitte des letzten Jahrhunderts, als der Standort noch zur Aluminiumproduktion diente, handelte es sich bei dem Kraftwerk um eine rein kohlegefeuerte Wanderrostkesselanlage. Anfang der 1980er Jahre wurde als Ersatz das heutige Wirbelschichtkraftwerk errichtet. Das hierin zum Einsatz kommende Verbrennungsverfahren wurde gemeinsam mit der Firma Lurgi entwickelt. Seit über 35 Jahren versorgt die WbF den Standort zuverlässig mit Strom, Prozessdampf und Druckluft. Und natürlich wird nach wie vor investiert, um die Verbrennung immer noch effizienter und damit umweltschonender zu gestalten. 6,5 Millionen Euro ließ sich REMONDIS 2015 den Einbau einer neuen Dampfturbine kosten. Das führte zu einer Steigerung von über 20 Prozent hinsichtlich der abgegebenen Energiemenge in Form von Prozessdampf und Strom.
Tonnenschwere Präzisionsarbeit: der Einbau des neuen Kessels als Videodokumentation
Grundsätzlich erfolgt die Energieproduktion in der WbF ausschließlich durch Material, das keiner anderen Verwendung mehr zugeführt werden kann. Das bedeutet, verbrannt wird hier wirklich nur, was aus Gründen mangelnder Verwertbarkeit oder nicht zu separierender Schadstoffe ohnehin fürs Recycling verloren ist. Eben weil es unter anderem um die umweltschonende Entsorgung gefährlicher Abfälle geht, unterliegt das Inputmaterial der WbF strengen Sicherheitskontrollen und wird sofort nach Anlieferung im Umwelt Control Labor überprüft.
Mehr Details zur Wirbelbettfeuerung auf lippewerk-kraftwerk.de
Die Abfallhierarchie bildet den Kern des deutschen Kreislaufwirtschaftsgesetzes (KrWG). Sie gibt vor, in welcher Reihenfolge Abfälle zu behandeln sind. Oberste Priorität hat die Abfallvermeidung. Danach folgen Wiederverwendung, Recycling und energetische Verwertung. Die fünfte und letzte Stufe ist die Deponierung von Abfällen. Mehr zum KrWG
Insgesamt verfügt die WbF über zwölf unterschiedliche Annahme- und Aufnahmemöglichkeiten, um unterschiedlichste Abfallarten lagern und der Verbrennung zuführen zu können. Dazu zählen unter anderem Silos, Tanks und Tiefbunker. Zugeführt werden der WbF unter anderem Schredderabfälle aus zwei ebenfalls am Standort Lippewerk befindlichen Anlagen: der Wertstoffaufbereitungsanlage sowie der Sterilisationsanlage für medizinische Abfälle. Das meiste zu verbrennende Material kommt aber von außerhalb. Angeliefert werden zum Beispiel Klärschlämme und Filtererden sowie diverse flüssige Abfälle aus der chemischen und pharmazeutischen Industrie.
Materialanlieferung per LKW
Effizient und emissionsarm: Obwohl immer mehr Material in der WbF verbrannt wird, bleiben die Emissionen seit Jahren konstant.
Besonderes Merkmal der zirkulierenden Wirbelschicht ist die Art und Weise, wie der Aschehaushalt gefahren wird. Wie der Name Wirbelschicht schon sagt, spielt das Thema Luft und Verwirbelung eine große Rolle. Ein glühendes Sand- und Aschebett wird mittels eines Rückführzyklons im Kreislauf geführt und sorgt für optimale Verbrennungsbedingungen und vollständige Verbrennung der Einsatzstoffe. Modernste Anlagentechnik stellt hier sicher, dass stets optimale Verbrennungstemperaturen eingehalten werden und die WbF möglichst effizient arbeitet. Dass Umweltschutzaspekte dabei stets ganz oben auf der Prioritätenliste angesiedelt sind, versteht sich von selbst. Hierzu zählt übrigens nicht nur das Thema Emissionen, sondern auch der Umgang mit Nutzwasser. Dieses wird im Lippewerk intern aufbereitet und reduziert somit den Einsatz von Trinkwasser.
Gute Verbrennung auch von aschereichen, schlecht zündenden Materialien
Relativ niedrige Verbrennungstemperatur, dadurch keine thermische Stickoxidbildung
Direktere und leichtere Rauchgasentschwefelung durch Zugabe von Kalksteinmehl
Effizientere Verbrennung durch bessere Wärmeübertragung
Im Folgenden haben wir die Funktionsweise der WbF schematisch dargestellt. Der Fokus liegt dabei auf dem Verbrennungsprozess der Wirbelbettfeuerung (WbF) mit daraus resultierender Dampf- und Stromproduktion. Bereiche wie Brennstoffhandling und Drucklufterzeugung sowie Einzelheiten zur Rauchgasreinigung haben wir bewusst ausgeklammert, um das Ganze nicht allzu kompliziert und technisch werden zu lassen.
Mehr zu den Synergien im Lippewerk
Durch die eigene WbF ist der Standort Lippewerk gut versorgt. In Zeiten der Energiewende, die auch immer mit der latenten Sorge um sichere zukünftige Stromversorgung einhergeht, sicher ein wichtiger Punkt. Die WbF versorgt den Standort nicht nur mit Strom, sondern auch mit Prozessdampf und Druckluft, zeigt sich also besonders vorbildlich in puncto umweltschonender Kraft-Wärme-Kopplung. Überschüssiger Strom wird zudem ins externe Netz eingespeist. Die WbF entfaltet ihre positive Wirkung also über das Lippewerk hinaus und liefert dabei zugleich ein gelungenes Beispiel für praktizierte Energiewende. Denn Strom aus Abfällen statt aus fossilen Brennstoffen zu erzeugen, ist sowohl zukunftssicher als auch ressourcen- und klimafreundlich. Selbstverständlich werden alle Emissionswerte – auch dank der modernen und umfassenden Rauchgasreinigung – strikt eingehalten und permanent online durch die Bezirksregierung überwacht.
Verantwortlich für den Betrieb der Wirbelbettfeuerung ist REMONDIS Production. Die Gesellschaft ist am Standort Lippewerk mit mehreren Betriebsstätten zu unterschiedlichen Geschäftsfeldern vertreten. Mehr zu REMONDIS Production
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