Ein Abfallprodukt wird zum Saubermacher – dank modernster Aufbereitungstechnologie im Lippewerk. Aus aluminiumhaltigen Laugen erzeugen wir ein hochwirksames Fällungsmittel, das unter anderem in Kläranlagen zum Einsatz kommt.
Markenqualität
Globale Situation
Wasser wird zur immer knapperen Ressource. In 30 Jahren wird weltweit dreimal so viel Süßwasser benötigt wie heute.
Anlagenkapazität
Produktionsprozess
In der Industrie – zum Beispiel bei der Oberflächenbehandlung – fallen aluminiumhaltige Lösungen an. Aus diesen gewinnen wir im Lippewerk durch aufwändige Reinigungs- und Filtrationsverfahren die Spezialchemikalie Natriumaluminat. Aufgrund seiner Produkteigenschaften eignet sich Natriumaluminat hervorragend als Fällungsmittel. Das heißt, man nutzt es, um ungewünschte Substanzen aus Flüssigkeiten chemisch zu binden. Die ungewünschte Substanz, um die es hier geht, ist Phosphat. Klärwerke setzen Natriumaluminat ein, um den Phosphatanteil im Abwasser zu senken. Ein elementar wichtiger Prozess in der Abwasseraufbereitung.
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Natriumaluminat aus dem Lippewerk wird nach einem eigens entwickelten Verfahren hergestellt und hat einen eigenen Namen: ALUMIN. Durch anteilige oder alleinige Verwendung von Primärrohstoffen können wir ALUMIN in unterschiedlichen Rezepturen passend zu den jeweiligen Kundenanforderungen anbieten. Grundsätzliches Markenzeichen ist dabei die hohe Produktqualität. Hinzu kommt der allgemeine Pluspunkt, dass wir mit der Herstellung von ALUMIN die Umwelt entlasten, da wir Abfallstoffe im Sinne des Recyclings nutzen, anstatt sie – zum Beispiel durch Verbrennen oder Deponieren – einfach nur zu entsorgen.
Natriumaluminat wie im Lippewerk aus Abfällen herzustellen, ist besonders ressourcenschonend, weil kein Aluminium als Primärrohstoff eingesetzt werden muss
Außer zur Abwasserreinigung dient ALUMIN als Rohstoff für die Weißmineralproduktion
Aufgrund der hohen Alkalität eignet sich ALUMIN vor allem für den Einsatz in Weichwasser – also in Wasser mit niedrigem pH-Wert. Hier hat es eine pH-ausgleichende Wirkung
Zwar wird ALUMIN auch als Prozessrohstoff in der industriellen Produktion sowie in der Bauindustrie eingesetzt, am meisten Verwendung findet es jedoch in industriellen Abwasserbehandlungsanlagen und vor allem in Kläranlagen. Hier sorgen seine Produkteigenschaften gleich doppelt für klare Verhältnisse. Durch seinen hohen pH-Wert wirkt ALUMIN der Entstehung von Fadenbakterien entgegen und erhöht damit die Effizienz und Funktionstüchtigkeit von Kläranlagen insgesamt. Zudem eliminiert es in seiner Funktion als Fällungsmittel im Wasser enthaltenes Phosphat. Das ist insofern wichtig, als Phosphat – eigentlich ein lebenswichtiger Baustein – in zu hoher Dosierung schlimme ökologische Folgen haben kann. In natürlichen Gewässern sorgt ein zu hoher Nährstoffeintrag in Form von Phopshor für übermäßiges Wachstum von Algen und anderen Wasserpflanzen, was letztlich zum Umkippen von Seen und Flüssen führen kann.
Im Bereich Natriumaluminat hat das Lippewerk eine Lagerkapazität von 100.000 Tonnen. Jederzeit kann deshalb ALUMIN in großen Mengen ausgeliefert werden
Die Tanks, in denen wir im Lippewerk produziertes Natriumaluminat lagern, stammen noch aus den Zeiten, als der Standort ein Aluminiumwerk war. Damit nutzen wir nicht nur seit mehreren Jahrzehnten existierende Strukturen und praktizieren sozusagen Recycling am eigenen Objekt, sondern verschaffen uns auch ein Alleinstellungsmerkmal im Wettbewerb. Die Größe der Tanks liegt weit über dem, was normalerweise in der Natriumaluminatproduktion üblich ist. Insgesamt haben wir die Möglichkeit, weit mehr als die aktuelle Jahresproduktion von 44.700 Tonnen ALUMIN zwischenzulagern. Daraus ergibt sich eine hohe Ver-, aber auch Entsorgungssicherheit. Wir halten also nicht nur stets ausreichende Mengen an Natriumaluminat vor, sondern können auch nahezu beliebig viel Inputmaterial an aluminiumhaltigen Reststoffen annehmen.
Mehr zu den Synergien im Lippewerk
Um aus aluminiumhaltigen Laugen und Filterkuchen hochwertiges Natriumaluminat zu machen, braucht es mehrere aufwändige Verfahrensschritte. Das Eingangsmaterial muss unter anderem gefiltert und von Schweb- sowie Feststoffen befreit werden. Insgesamt ist beim Herstellungsprozess von der Feststoffabtrennung übers Verdampfen bis zur Flüssigfiltration alles dabei. Es geht also einmal quer durch sämtliche Aggregatzustände. Der Chemieunterricht aus Schulzeiten lässt grüßen.
Herstellungsprozess ALUMIN
Im Inputmaterial enthaltene Feststoffe werden herausgelöst, indem man sie zunächst auf den Boden absinken lässt.
Hier werden die Schwermetalle abgetrennt, zudem erfolgt eine Qualitätseinstufung der Rohstoffe.
Mittels Löseprozess wird die Aluminiumkonzentration festgelegt.
Indem das Material eine fünfstufige Verdampfungsanlage durchläuft, wird die ALUMIN-Produktqualität definiert.
Das Zwischenprodukt wird sortenrein zwischengelagert.
Das Material durchläuft eine Membrankammerfilterpresse. Hier wird es mittels hohen Drucks durch Filtertücher gepresst und so feinstfiltriert.
Zum Abschluss des Herstellungsprozesses gibt es eine Qualitätskontrolle und Chargenanalyse durch das zertifizierte Labor UCL. Anschließend erfolgt die Freigabe zur Vermarktung.
Hierzulande haben wir frisches Wasser per Handumdrehen. Ein Griff zum Hahn genügt. Was wir dabei schnell vergessen: Weltweit ist Süßwasser eine kostbare, für hunderte Millionen Menschen nicht frei zugängliche Ressource. Erschwerend kommt hinzu, dass gerade in Ländern, in denen die Versorgung mit Frischwasser ohnehin problematisch ist, oftmals so gut wie gar keine Wasseraufbereitung stattfindet. Eine solche ist kontinentübergreifend dringend erforderlich, wenn man den weltweit stetig steigenden Bedarf an Trinkwasser decken will. Was das mit Natriumaluminat aus dem Lippewerk zu tun hat? Jede Menge. Denn was hier in den letzten Jahren an Wissen und Technologien entwickelt wurde, geht längst um die Welt und hilft auch andernorts, die lebenswichtige Ressource Wasser zu erhalten.
Technologietransfer bis ans andere Ende der Welt: Expertise aus dem Lippewerk ist unter anderem in China gefragt. Hier hat die Regierung ein groß angelegtes Umweltschutzprogramm initiiert, in dessen Zuge auch das Thema Wasseraufbereitung vorangebracht werden soll
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